In Deutschland gibt es zwei Begriffe, die oft synonym verwendet werden, um Fachleute zu beschreiben, die mit Wasserleitungen und Sanitäranlagen arbeiten: Klempner und Sanitär. Doch was genau verbirgt sich hinter diesen Begriffen und welche Unterschiede gibt es zwischen den beiden Berufen? In diesem Artikel klären wir die Aufgabenbereiche und den Arbeitsalltag dieser Berufe und helfen Ihnen, die richtige Fachkraft für Ihr Anliegen zu finden.
Klempner oder Sanitär: Wer macht was genau?
Der Begriff "Klempner" stammt aus einer Zeit, in der dieser Berufszweig vor allem mit der Bearbeitung von Blech und Metallen zu tun hatte. Ein Klempner ist traditionell für die Installation und Reparatur von Blechdächern, Dachrinnen und Rohleitungen verantwortlich. Die Hauptaufgabe besteht darin, Metallteile zu formen und zu verbinden, um Wasserschäden an Gebäuden zu verhindern. Dabei kommt es häufig zum Einsatz von Techniken wie Löten, Schweißen und Biegen von Metallen.
Der "Sanitär" hingegen ist ein Fachmann, der sich primär um die Installation, Wartung und Reparatur von Sanitäranlagen kümmert. Dies umfasst Wasserleitungen, Abflusssysteme, Heizungsanlagen und sogar Badezimmerinstallationen wie Duschen, Waschbecken und Toiletten. Der Sanitär ist also wesentlich näher an den alltäglichen Bedürfnissen eines Haushaltes, wenn es um Wasserver- und -entsorgung geht.
Obwohl die Aufgabenbereiche der beiden Berufe teils überlappen, liegt der Hauptunterschied in den verwendeten Materialien und Techniken. Während der Klempner stark auf Metallverarbeitung fokussiert ist, arbeitet der Sanitär häufig mit Kunststoffrohren, Ventilen und modernen Installationssystemen. Die Unterschiede sind historisch gewachsen und auch regional unterschiedlich ausgeprägt.
Unterschiede im Arbeitsalltag einfach erklärt
Der Arbeitsalltag eines Klempners besteht häufig aus Arbeiten im Freien oder auf Baustellen. Er installiert und repariert Dachrinnen, Blechdachabdeckungen und andere wasserführende Metallkonstruktionen. Dabei ist Präzision gefragt, da schon kleinste Fehler zu Undichtigkeiten führen können. Außerdem sind Klempner oft in der Altbausanierung tätig, wo es darum geht, alte Metallrohre zu ersetzen oder zu reparieren.
Ein Sanitärfachmann verbringt dagegen viel Zeit in Innenräumen, vor allem in Badezimmern und Küchen von Wohn- und Geschäftsgebäuden. Sein Arbeitsalltag besteht aus der Installation neuer Wasser- und Abflusssysteme, der Wartung bestehender Anlagen und dem Beheben von Lecks und anderen Problemen. Dazu gehört auch die Beratung der Kunden über effiziente und umweltfreundliche Wassernutzung.
Ein weiterer wichtiger Unterschied liegt in der Notfallbereitschaft. Sanitärfachleute sind oft schnell zur Stelle, wenn ein Rohrbruch oder ein anderes dringendes Problem auftritt. Sie müssen in der Lage sein, rasch Lösungen zu finden und umzusetzen, um größere Wasserschäden zu verhindern. Der Klempner hingegen wird seltener für Notfälle gerufen, es sei denn, es handelt sich um ein akutes Problem mit einer Dachrinne oder einem Blechdach.
Sowohl Klempner als auch Sanitärfachleute spielen entscheidende Rollen im Bauwesen und bei der Instandhaltung von Gebäuden. Während der Klempner eher als Spezialist für Metallarbeiten gilt, ist der Sanitär der Experte für Wasser und Abwasserinstallationen. Je nach Problemstellung und Bedarf kann es sinnvoll sein, den jeweils passenden Fachmann zu kontaktieren. Verstehen Sie die Unterschiede, können Sie besser entscheiden, welcher Experte Ihnen bei Ihrem nächsten Projekt oder Problem am besten helfen kann.